Bei Gewitter in den Bergen - Verhaltenstipps und wichtige Infos
Bei allen Gefahren, die während eines Aufenthaltes in den Bergen auf einen zukommen können, sind Gewitter wohl mit die heimtückischsten und gefährlichsten von allen. Meistens für jeden durch Blitze und Donner klar ersichtlich und bestens mit den Ohren wahrnehmbar, können sie jedoch auch in Erscheinung treten, wenn die äußeren Umstände keinerlei Hinweise hergeben. Jedes Jahr aufs Neue unterschätzen Naturfreunde die Gefahren durch Blitzeinschläge, was wiederum dazu führt, dass am Ende der Saison eine traurige Zahl an Unglücken zu Buche geschlagen werden muss. Dabei gibt es zahlreiche Herangehensweisen, die im Fall der Fälle einen hervorragenden Schutz bei Gewitter in den Bergen gewährleisten können. Wie diese aussehen, erfährst du in unserem Blog-Beitrag.
Viel mehr als nur Blitze und Donner
Blitze und Donner hat sicherlich jeder von uns direkt gedanklich vor sich, wenn man über das Thema „Gewitter in den Bergen“ spricht. Bei Blitz-Temperaturen, die schnell mal an die 30.000-Grad-Marke heranreichen können, ist es schlussfolgernd auch kein großes Wunder, dass viele Personen dieses Thema direkt mit derartigen Bildern verknüpfen. Hinzu kommen Stromstärken, die problemlos Werte von bis zu 400.000 Ampere aufnehmen.
Sieht der Mensch sich mit derartig hohen und in dieser Thematik ungewohnten Zahlen konfrontiert, fühlt er sich zurecht schnell bedroht. Jedes Jahr offenbart die Unglücksstatistik jedoch, dass mehrere hundert Menschen die bedrohlichen Zahlen nicht stark genug im Hinterkopf hatten, oder aber die Gefahren auf die leichte Schulter genommen haben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das zu geringe Wissen über die Witterungsbedingungen außerhalb des üblichen Donnerns und Blitzens hinaus. Gewitter in den Bergen machen sich nur selten ausschließlich durch diese 2 Punkte bemerkbar. Vielmehr ist zusätzlich mit heftigen Winden und peitschenden Regeneinflüssen zu rechnen, die die ohnehin schon gefährliche Grundsituation schnell noch dramatischer machen können. Es ist wichtig, dass man sich in einer derartigen Situation aller möglichen Erscheinungs- und Begleitformen bewusst ist, um sich im Notfall gut vorbereiten und schützen zu können.
Wandern an heißen Tagen bei Gewitter in den Bergen
Gerade in den Sommermonaten ist das Risiko von Gewittern besonders hoch, da die teils drückenden Wetterverhältnisse ein Entstehen begünstigen. Der Frühsommer ist dabei der auffälligste zeitliche Abschnitt, da die Wärmegewitter sehr häufig zum Vorschein kommen. Auch, wenn man selbstverständlich immer seine Augen und Ohren offen halten sollte, um erste Anzeichen frühzeitig ausmachen zu können, so ist in dieser Zeit des Jahres dennoch gesonderte Aufmerksamkeit empfehlenswert.
Falls du deinen Tag in den Bergen früh beginnen kannst, dann solltest du dies auch unbedingt machen. Laut Statistiken sind die meisten Gewitter in den Bergen Deutschlands zwischen Nachmittag und Abend zu beobachten. Wenn du den Start deiner Tour selbst in der Hand hast, dann kann ein frühzeitiger Beginn in punkto Gefahrenprävention sehr nützlich sein.
Die richtige Vorbereitung und das Verhalten bei Gewitter in den Bergen
Damit du nicht von einem Gewitter in den Bergen überrascht wirst, solltest du unbedingt viel Zeit in die Vorbereitung und Planung investieren. Versuche alle dir zur Verfügung stehenden Informationsbeschaffungsmethoden auszunutzen. Ein Blick zu viel ist immer noch besser, als sich später inmitten einer halben Katastrophe wiederzufinden.
Beherzige vor allem folgende Punkte bei der Planung:
- Schaue dir vor Tour-Beginn den Wetterbericht an.
- Versuche im Internet regionale Wetter-News ausfindig zu machen.
- Unterhalte dich mit anderen Wanderern, Tour-Guides oder Hotelbesitzern und frage nach, wie deren Einschätzung ist.
Während der Tour hingegen sind die folgenden Punkte wichtig:
- Schaue dich während der Tour immer um und versuche Wetteränderungen schnell zu erkennen.
- Halte dich bei einsetzendem Gewitter von wasserführenden Gebieten fern.
- Lege bei Gewitter metallische Gegenstände ab.
- Laufe nicht in engen Gruppenformationen.
- Bleibe am Klettersteig gesichert und nutze ausschließlich Eisenklammern.
Die oben aufgeführten Punkte lassen sich alle schnell verinnerlichen und umsetzen, sodass du dich zu keinem Zeitpunkt mit schier unmöglichen Dingen beschäftigen musst. Selbst die im ersten Moment unbedeutsamsten Verhaltensweisen können während des Gewitters sehr wichtig sein. Unterschätze die Bedeutung dieser Regeln nicht und wende sie immer nach bestem Gewissen an.
Tipps zur Feststellung der Entfernung
Auch ein weitentferntes Gewitter kann in den Bergen zu einer Gefahr für dich werden. Selbst, wenn du dich in 5 Kilometer Entfernung zum Ort des Geschehens befindest, kann die Gefahr für dich allgegenwertig sein. Viel zu oft schon haben Wanderer und Outdoor-Begeisterte sich auf Grund einer angeblich ausreichenden Distanz zum Unwetter in den Bergen zu sicher gefühlt und wurden im Anschluss von einem Blitzeinschlag überrascht.
Du kannst die Entfernung zum Gewitter anhand eines Tricks in etwa grob berechnen. Wenn du Blitze siehst und das Donnern danach ausbleibt, dann weißt du, dass das Gewitter sich noch mindestens in 18 Kilometern Distanz befindet. Der Schall des Blitzes wird bei einer derartigen Entfernung nämlich verschluckt und kommt somit nicht in deinem Gehörgang an.
Auch anhand der gezählten Sekunden zwischen Blitz und Donner lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie weit das Gewitter von dir entfernt ist. Bei weniger als 30 Sekunden ist von einer großen Gefahr auszugehen. Alles unter 3 Sekunden deutet sogar darauf hin, dass ein Blitzeinschlag unmittelbar bevorstehen könnte.
Welche Orte bieten ausreichend Schutz?
Du bist nur in einer geschlossenen Unterkunft oder Hütte zu 100% sicher. Auch eine Biwakschachtel mit Blitzableiter kann dir einen hundertprozentigen Schutz gewährleisten. Alle anderen Orte können zwar eine bessere Ausgangslage bedeuten, eine Garantie wie in den Beispielen zuvor bleibt jedoch aus.
Die Tiefen eines Waldes sind ein gutes Mittel um seine Situation zu verbessern. Von einzelnen Bäumen ist jedoch unbedingt abzuraten. Auch Shelter bzw. offene Unterstände sind kein geeigneter Ort und bieten keinen Schutz. Zelte schützen zwar vor Regen, vor Blitzeinschlägen bist du jedoch ebenfalls nicht gewappnet.
Versuche bei einem Gewitter in den Bergen immer eine isolierende Unterlage zwischen dem Boden und dir parat zu haben. Ein trockener Rucksack bietet sich im Notfall hervorragend als Sitzfläche an. Du kannst die Gefahr von sogenannten Kriechströmen effektiv verringern, indem du direkten Kontakt zum Boden hin vermeidest.