Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für Bushcraft-Anfänger
Immer mehr Menschen haben das Bedürfnis, sich hin und wieder mal aus der hektischen, stressigen und schnelllebigen Welt zurückzuziehen, um sich wieder auf die grundlegenden Dinge des Lebens fokussieren zu können. Fernab von Autolärm und überfüllten Straßenbahnen, möchte man wieder mehr mit sich und der Umwelt im Einklang sein und Innehalten. In Zeiten, in denen man stets auf Abruf sein muss, Social Media und Mobilfunk immer griffbereit sind und der tagtägliche Zeitplan immer engmaschiger erscheint, fühlen viele sich beinahe so, also würde die Luft zum atmen nach und nach abgeschnürt werden.
Der Ausweg aus diesem beschriebenen Szenario muss nicht immer etwas mit hohen Kosten, einem enormen Aufwand oder einer ebenfalls strapaziösen Fernreise zu tun haben. Es geht vielmehr darum, sich wieder auf die Basics im Leben zu konzentrieren und alles bewusst zu entschleunigen. Der Ausweg ist dabei greifbar nah, auch, wenn die meisten dies sicherlich so nicht erwarten würden. Diejenigen hingegen, die einen Blick über den Alltagstrott-Tellerrand wagen, können leuchtend erkennen, dass die Natur nicht weit entfernt ist und eine erstklassige Lösung aus der Tristesse bietet. Bushcrafting ist im Kommen!
Beim Wort Bushcraft setzen sich die Wörter „Bush“ und „Craft“ zu einem Wort zusammen und bedeuten im Einzelnen übersetzt so viel wie, „Wildnis“ und „Handwerk“ – sprich, geht es hier also, um die Kunst bzw. das Handwerk in der Natur zu überleben. Verglichen zum themennahen Survival ist hier allerdings die Nutzung von Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen ausdrücklich erwünscht. Beim Survival hingegen, befindet man sich meist in einer „nackten Überlebenssituation“, ohne jegliche Hilfsmittel.
Ausrüstungsgegenstände für Bushcraft-Anfänger
Falls auch du darüber nachdenkst, bald den Schritt in Richtung Natur zu gehen und dich irgendwie auch in den oben geschilderten Situationen wiederfinden kannst, stehst du, so wie viele andere Outdoor-Interessierte auch, anfangs sicherlich vor einer Hürde, die es zu überspringen gilt. Wir helfen dir dabei, diese Mauer gekonnt und zielführend zu überqueren:
Mindestens genauso dicht wie der Wald, in dem du deine zukünftigen Bushcraft-Abenteuer angehen wirst, ist auch der Outdoor-Artikel-Dschungel, den es anfangs zu überblicken bedarf. Ein Artikel reiht sich an den nächsten. Eine Membran jagt die Nächste und man hat als Neuling meist das Gefühl, irgendwie vom Sortiment erschlagen zu werden. Worauf kommt es bei der Auswahl denn besonders an? Welche Artikel dürfen keinesfalls fehlen, um im späteren Einsatz problemlos bestehen zu können? Leider hilft beim Outdoor-Artikel-Dschungel keine Machete weiter, um sich durch dieses dichte Geäst zu schlagen. Hier zählt einzig und allein die Erfahrung und eine ausgiebige Vorabberatung.
Damit auch du deinem ersten Bushcraft-Erlebnis sicher und mit der Gewissheit guter Vorbereitung entgegentreten kannst, haben wir die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für Bushcraft-Anfänger zusammengetragen. Diese Zusammenstellung bietet dir alles, um in der Natur bestehen zu können. Zudem liefert sie ein perfektes Grundgerüst an Artikeln, die du später nach Belieben erweitern und individualisieren kannst.
Trittsicherheit - das passende Schuhwerk
Vor allem dann, wenn du in erster Linie nur die Bodenbeschaffenheit der Stadt gewohnt bist, wirst du während deines ersten Outdoor-Trips schnell feststellen, dass das Terrain und die damit verbundene Griffigkeit, sich deutlich von dieser unterscheidet. Wo man selbst mit den günstigsten 10€-Schuhen auf asphaltierten, gepflasterten oder kiesbelegten Straßen Trittsicherheit genießen kann, werden einem im Gelände schnell die Grenzen des Möglichen aufgezeigt. Und nicht nur das – auch von der sicherheitsrelevanten Perspektive betrachtet, sind solche Schuhkategorien höchst fahrlässig und sollten niemals in Erwägung gezogen werden. Die vielen schlammigen, steilen, wurzeligen und rutschigen Passagen in der Natur, sollten stets mit dem passenden und speziell dafür angefertigten Schuhwerk angegangen werden, damit dein Ausflug positiv in Erinnerung bleiben kann.
Bei der Auswahl des passenden Schuhs kann man vorab in aller Deutlichkeit sagen, dass kein Fuß wie der andere ist und somit auch schlussfolgernd kein Schuhmodell pauschalisiert werden kann. Die Schuhberatung gehört bei der Zusammenstellung des Outdoor-Equipments zu den zeitintensivsten und wichtigsten Schritten überhaupt, da hier über Sicherheit und Komfort entschieden wird. Was bringt Dir der beste Schuh, mit den hochwertigsten Membranen, wenn nach 10 km deine Verse so demoliert ist, dass ein weiteres Voranschreiten zur Qual wird? Gerade in Situationen, in denen du mehrere Tage von einer Stadt entfernt bist, kann dies zu einer großen Gefahr werden. Lass dir im Fachhandel deiner Wahl somit ausgiebig Zeit und teste einige Modelle, bevor du dich zu einem Kauf entscheidest.
Ganz unabhängig davon, ob der Schuh zu deinem Fuß passt, wirst du sehr schnell feststellen, dass die Schuhe sehr viele verschiedene Eigenschaften aufweisen. Ein Vollleder-Schuh eignet sich beispielsweise sehr gut, wenn du längere Zeit in einem Gelände unterwegs bist, in dem keine hohe Feuchtigkeit zu erwarten ist. Dadurch, dass Vollleder besser atmet und zudem sehr angenehm am Fuß sitzt, hast du in solch einem Terrain meist mit dieser Art Schuh einen Vorteil. Der Schweiß kann sehr gut nach außen dringen und verbleibt somit nicht lange im inneren des Schuhs. Zudem glänzt Vollleder durch eine hohe Langlebigkeit. Der Leder-Part des Schuhs ist kaum tot zu kriegen. Ist die Sohle irgendwann bereits verschlissen und soll ersetzt werden, sieht das Leder meistens noch aus wie neu und hat sich dabei perfekt an deine Fußform angepasst.
Wenn hingegen Regen eine entscheidende Rolle spielen könnte, sollte man beim Kauf auf eine wasserfeste Variante setzen, die mit einer Membran versehen wurde. Hier hast du die Gewissheit, dass selbst bei Dauerregen, Pfützen oder hohem nassen Gras, kein Wasser ins Schuhinnere eindringen kann. Die Atmungsaktivität gestaltet sich bei dieser Art Schuh zwar nicht ganz so großzügig wie bei der Ledervariante, jedoch ist sie immer noch gut und ausreichend. Ist man sich bezüglich der Wetterlage nicht ganz sicher, könnte eine Entscheidung Richtung wasserfester Schuhvariante vorteilhaft sein, um so gegen alles gewappnet zu sein. Preislich treffen sich beide Arten in der gleichen Gegend.
Dem Regen die Stirn bieten - der passende Nässeschutz
Nicht nur beim Schuhwerk kann der Nässeschutz eine entscheidende Rolle einnehmen, ob dein Ausflug „ins Wasser fällt“ oder nicht. Auch die restliche Bekleidung sollte immer den hohen Ansprüchen des Geländes gerecht werden und alle Eventualitäten abdecken können. Lasse dich somit im Fachgeschäft deiner Wahl ebenfalls im Bereich Hardshell/Regenjacke und Hose/Regenhose ausgiebig beraten. Nichts ist unangenehmer, als sich am Abend mit triefenden und klitschnassen Kleidungsstücken ins Camp zu begeben und auch deine Gesundheit kann unter einer kalten und nassen Nacht leiden. Ein ausreichender und guter Regenschutz ist somit unabdingbar und ist ein wichtiger Eckpfeiler in punkto Ausrüstungsgegenstände für Bushcraft-Anfänger.
Die wasserschützenden Varianten im Bereich Oberbekleidung und Hosen unterteilen sich in Membran und PU-beschichteten Modellen. Um die passende Art zu wählen, sollte man sich vorab also die Frage stellen, wie viel Regen man ausgesetzt und wie schwer das Gepäck ca. sein wird. Diese beiden Anhaltspunkte sind bei der späteren Auswahl der Jacke sehr wichtig und sollten immer in die Kaufentscheidung einfließen.
PU-beschichtete Jacken und Hosen stellen den Wasserschutz durch eine chemisch aufgetragene Schutzschicht sicher. Diese sorgt dafür, dass das Wasser an der Oberfläche abperlt und nicht ins Innere vordringen kann. Diese Machart gehört zu den günstigeren Versionen auf dem Markt und kommt meistens mit einer 10.000 Wassersäule daher. Es gibt aber auch Modelle, die mit einer höheren, meist bei 20.000 endenden Wassersäule bestückt sind. Zudem sind die PU-Jacken meist für leichtere Rucksäcke, bis max. 6 kg konzipiert, da die Widerstandsfähigkeit des Materials ansonsten nachgeben würde. Auch dies ist ein Grund dafür, warum man gute Modelle schon weit unter 100€ finden kann. Diese Kategorie eignet sich somit für Anfänger, die erstmal hineinschnuppern möchten, ziemlich gut. Geht der Blick jedoch schon in weitere Ferne und es sollen bald auch anspruchsvollere Bushcraft-Touren angegangen werden, solltest du direkt bei den Membran Kleidungsstücken ansetzen. Somit schließt du einen Doppelkauf aus und entscheidest dich von Anfang an für die Varianten mit mehr Möglichkeiten.
Membran-Jacken und -Hosen bieten eine höhere Abrieb-Robustheit und eine bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber Wassereinflüssen. Die Wassersäulen fangen meist bei 20.000 an und enden bei den Spitzenmodellen bei ca. 30.000. Damit ist sichergestellt, dass man den ganzen Tag problemlos im strömenden Regen verbringen kann und zudem einen Rucksackabrieb von über 12 kg gestemmt bekommt, ohne dass die Jacke im Schulterbereich Auflösungserscheinungen vorweist. Diese Modelle sind die qualitativ eindeutig hochwertigeren und bieten einem auf lange Sicht gesehen mehr Möglichkeiten. Auch Hosen sind in dieser Machart Widerstandsfähiger und kommen oftmals mit zusätzlicher Gesäßverstärkung auf den Markt.
By the way - Bei der Bemessung der Wassersäule wird, während der Produktion im Labor, den Kleidungsstücken eine Säule aufgesetzt und diese anschließend mit Wasser befüllt. An der Säule sind wie bei einem Zollstock Messwerte angegeben. Sobald das Wasser ab einer bestimmten Füllmenge durchs Material der Jacke läuft, liest man an der jeweiligen Stelle den Wert ab und hat somit die Wassersäule ermittelt. Bei einer Wassersäule von 10.000 mm bedeutet dies also, dass das Wasser unter einem Druck von 10.000 mm pro m² das Material erstmalig durchdringt.
Für diejenigen, die nur etwas zum drüber werfen suchen, kann zudem auch ein Poncho sinnvoll sein. Ponchos sind zwar meist nur mit einer Wassersäule im ca. 5000er Bereich versehen, eignen sich aber gut für kürzere Einsätze und kommen zudem auch sehr leicht und mit gutem Packmaß daher. Für anspruchsvollere Touren sind die zuvor genannten Optionen jedoch stets vorzuziehen.
Warme Oberbekleidung für kühle Temperaturen
Auch wenn sich mit technischen Hilfsmitteln die Wetterbedingungen sehr gut prognostizieren lassen, sollte man beim Bushcraft auf jegliche Umschwünge vorbereitet sein. Gerade in bergigen Regionen kann das Wetter schnell wechseln und eine Vorhersage ist mit Vorsicht zu betrachten. Steht man morgens noch auf und genießt bei strahlender Sonne seinen Kaffee im Camp, so kann die Wetterlage schon eine Stunde später eine ruppigere Ausstrahlung vermitteln. Um geeignete und warme Oberbekleidung parat zu haben, solltest du dich also im Geschäft nach folgenden Kategorien umschauen, die alle diverse Vorteile mit sich bringen:
Daunenjacke: Hier erhältst du die mit Abstand leichteste und am besten zu verstauende Jackenart. Dies spiegelt sich dann auch oftmals im Preis wider. Daunenjacken werden meist in den Versionen Enten- oder Gänsedaune im Fachhandel angeboten, wobei letztere die nochmal höheren Wärmeeigenschaften mit sich bringt. Welche Daunenjacke es genau wird, solltest du davon abhängig machen, welche Temperaturbereiche dich erwarten könnten. Man kann als grobe Faustregel dabei im Hinterkopf bewahren, dass die Füllgewicht-Menge, das Mischverhältnis, die Art der Daune, sowie die Bauschkraft im Zusammenspiel dafür sorgen, wie warm eine Jacke wirklich ist. Die Bauschkraft wird oftmals in cuin auf den Labels der Jacken gekennzeichnet und steht für Cubic Inch. Der Wert zeigt, wie schnell sich die Daune im komprimierten Zustand wieder entfalten kann.
Synthetische Jacken: Synthetische Jacken eignen sich perfekt für Regionen, in denen nicht allzu kalte Temperaturen herrschen. Die meisten synthetischen Füllarten sollen dabei von der Machart her die Eigenschaften einer Daune imitieren - das Ganze allerdings auf künstlich erzeugter Basis. Die Jacken sind in der Regel günstiger als Daunenjacken und werden oftmals auch bei hoher körperlicher Belastung getragen, da die synthetische Machart auch bei Feuchtigkeit und Schweiß weiterhin Wärme erzeugt. Daunenjacken-Füllungen verklumpen bei Feuchtigkeit sehr schnell und sind demnach auch bei Schweiß anfälliger. Sie werden daher eher zum wärmen im Stillstand genutzt und nicht bei körperlicher Aktivität.
Merino: Aus der Wolle der Merino-Schafe hergestellt, wird Merino immer mehr zum Lieblingsobjekt vieler Bushcrafter. Das Material bietet gute Wärmeeigenschaften, die man ca. in der Region der synthetischen Jacken ansiedeln kann. Auch hier kommt es aber immer auf die Füllmenge an. Großer Vorteil von Merino ist die hohe Atmungsaktivität und vor allem die Geruchsneutralität. Selbst bei intensiver Nutzung ist bei den meisten Merino Produkten auch nach Tagen ohne Wäsche kein unangenehmer Geruch wahrzunehmen. Nasse Kleidung trocknet extrem schnell.
Ausrüstungsgegenstände für Bushcraft-Anfänger - Die Schlafstätte im Gelände
Auch bei der Wahl der Schlafstätte gibt es, wie bereits bei den aufgelisteten Kategorien zuvor, kein richtig oder falsch. Entscheide nur du, welche Art und Weise du für richtig hältst und versuche dich mit den einzelnen Vor- und Nachteilen im Vorfeld lange genug auseinanderzusetzen.
Auch hier sind eine gute Informationsbeschaffung und Beratung sehr wichtig:
Im Zelt hast du die mit Abstand größte Privatsphäre und der komplett verschlossene Aufbau bietet ebenfalls einen ordentlichen Schutz vor Nagern. Bei windigen und regnerischen Bedingungen bist du mit den meisten Modellen auf der sicheren Seite, sodass Dir und deinem Gepäck so schnell nichts geschehen kann. Verglichen zu anderen Schlafvarianten solltest du hier allerdings auf einen geeigneten Untergrund achten. Ist der Boden zu hart für die Heringe, die beim Zelt dabei waren? Ist der Boden grade genug, um eine gute Schlafposition zu ermöglichen? Wir können dir versichern, dass so ein Spitzer Stein oder eine Wurzel unterm Zeltboden, dem Rücken nicht gerade schmeichelt. Also – Augen auf vorm Zeltaufbau!
Zumindest in punkto Bodenbeschaffenheit haben es die Freunde einer Hängematte, oder auch Hammock genannt, um ein vielfaches leichter. Auch das Packmaß und Eigengewicht fällt oft um ein vielfaches geringer aus. Alles was man für die Errichtung der Schlafstätte benötigt sind 2 gegenüberliegende Baumstämme, die einen stabilen und sicheren Eindruck vermitteln. Schon kann man die Hängematte problemlos nutzen und auch der Einsatz einer Matratze fällt bei dieser Variante weg. Man schafft sich somit nochmals zusätzlichen Freiraum im Rucksack. Doch was, wenn das Terrain keine oder nur sehr fragwürdige Bäume hergibt? Versuche dich vorab über das Gelände, in das du dich begeben willst, zu informieren. Wie vorteilhaft die Hängematte auch sein mag, in Sachen Flexibilität gibt es Punktabzug.
Weitere Möglichkeiten Outdoor zu übernachten sind Tarps oder Biwaksäcke. Schläft man bei der erstgenannten Variante unter einer Schutzplane, so ist man bei der zweiten Herangehensweise unterm freien Sternenhimmel Zuhause. Beide Varianten bieten eine sehr hohe Flexibilität und lassen sich fast überall in der Natur, unabhängig von dem Terrain, auf dem man sich gerade befindet, gut und effizient nutzen. Das Biwakieren ist zudem in vielen Ländern, darunter zählt übrigens auch Deutschland, ausdrücklich erlaubt, solange es sich nicht um ein Privatgrundstück handelt. Auch diese gesetzliche Freiheit ist somit ein großer Pluspunkt. Der „Aufbau“ gestaltet sich zudem extrem einfach – hinlegen, Sterne gucken – fertig!
Die "Decke to go" - die Wahl des passenden Schlafsacks
Achte im Vorfeld deiner Bushcraft-Tour darauf, dass du dein Abenteuer mit einem guten Schlafsack beginnst, der zu deinem Reiseziel und zu deiner Reisezeit passt. Nichts ist unangenehmer, als die gesamte Nacht halbwach in einer Art Gefrierschrank zu verbringen, weil man den Schlafsack mit den falschen Temperaturbereichen ausgewählt hat. Das Resultat kann dabei recht unterschiedlich ausfallen. Angefangen bei Unterkühlungen bis hin zu starken Erfrierungen kann alles dabei sein. Eines ist dann aber meist immer garantiert – eine nicht erholsame Nacht und tiefe, pechschwarze Augenringe, die man vom Look her fast schon als Augenbeutel bezeichnen könnte. Möchtest du dir diese Erfahrung ersparen und deinen nächsten Morgen mit Energie und Begeisterung starten, dann versuche dir ausreichend Zeit bei der Schlafsackauswahl zu lassen.
Auch bei den Schlafsäcken unterteilt sich der Markt, wie schon bei den Jacken zuvor thematisiert, meist in Kunstfaser- und Daunenvarianten.
Die Daunenschlafsäcke weisen auch in dieser Kategorie die eindeutig höheren Wärmeeigenschaften auf und auch hier macht sich dies im Preis bemerkbar. Ist in der Outdoor-Welt etwas klein und leicht zu verstauen, es erfüllt aber dennoch die gleichen Eigenschaften oder überstiegt diese sogar, dann wird man dies am Preis auch deutlich erkennen. Speziell bei Personen, die in sehr kalte Regionen verreisen sind diese Schlafsäcke sehr beliebt. Auch in der Ultraleicht-Ausrüstungsszene führt nahezu kein Weg an diesen leistungsstarken Fliegengewichten vorbei.
Geht der nächste Ausflug in nicht allzu kalte Regionen und man ist nicht unbedingt darauf fokussiert das beste Packmaß on Earth zu haben, dann kann man ohne Bedenken zu einem Kunstfaser Modell greifen. Auch hier sollte man allerdings darauf achten, dass die Temperatur/Komfortbereiche zum Reiseziel passen. Kunstfaserschlafsäcke sind zudem, genauso wie Kunstfaserjacken, nicht empfindlich gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen und wärmen selbst im feuchten Zustand weiter. Auch das Trocknen nimmt mit Abstand nicht so viel Zeit in Anspruch wie bei einem nassgewordenen Daunenschlafsack.
Den Kochlöffel auch im Gelände schwingen
Damit du auch im Gelände Nahrungsmittel gut zubereiten bzw. kochen kannst, solltest du darauf achten, einen leicht bedienbaren Kocher mitzunehmen und auf großen Schnick-Schnack zu verzichten. Hier geht es nicht darum, für das gesamte Camp ein exquisites Gänge-Menü herzurichten, sondern eher darum, eine stimmige Kombination aus Nutzen, Gewicht, Packmaß und Stabilität zu wählen.
Die meisten Outdoor-Kocher sind so konzipiert und von der Größe her so angeordnet, dass man sie problemlos in eine Jackentasche verstauen könnte, zeitgleich aber dennoch gute Kochergebnisse erzielt. So lassen sich beispielsweise Nudeln, Reis, Couscous, Suppen, Tees, aber auch Fleischgerichte mühelos zubereiten. Auch auf den morgendlichen Kaffee muss selbstverständlich nicht verzichtet werden.
Diese Art des Outdoor-Kochens, findet auch beim Hiking großen Zulauf und ist auf einer mehrtägigen Wandertour eigentlich in jedem Rucksack aufzufinden. Die meisten Modelle werden mit einer Steck- oder Schraubkartusche betrieben und sind somit schnell einsatzbereit. Weitere Varianten sind Spiritus-, Benzin- und Multifuelgeräte. Die Standfestigkeit kann von Modell zu Modell variieren und sollte vorab ausgetestet werden.
Eindeutig naturverbundener geht es mit der Nutzung eines sogenannten HoBo-Kochers zu. Der Holzkocher wird nach dem Prinzip eines Kamins betrieben und kommt somit sehr umweltschonend und ursprünglich daher. Alles was man zur Nutzung und zum Befeuern des HoBo-Kochers benötigt, findet man im Terrain, auf dem man sich gerade befindet. Einige trockene, kleine Hölzer oder Asthölzer reichen bereits aus, um dem HoBo-Kocher mit genug Brennmaterial zu füttern.
Die Hitzeentwicklung und Kochqualität kommt zwar nicht ganz an die eines Gas- oder Benzinkochers heran, dafür ist man mit einer ordentlichen Portion Flexibilität ausgestattet und kann auch in abgelegenen Regionen, in denen eine Neuversorgung mit Brennstoffen ausgeschlossen ist, weiterhin erstklassig den Kochlöffel schwingen. In Sachen Autonomie macht man mit dieser Anschaffung somit keineswegs einen Fehler. Beachte jedoch, dass das Gewicht und das Packmaß verglichen zu den zuvor aufgezählten Varianten größer ausfällt. Auch gegen starke Windeinflüsse ist der HoBo-Kocher nicht ganz so gut gewappnet, sodass sich die Wärmeentwicklung in windigen Regionen deutlich verringern könnte. Hier könnte man jedoch mit einem Windscreen Abhilfe schaffen.
Ach ja! Feuerzeug und Besteck nicht vergessen und ansonsten - guten Appetit!
Wasserfilterung unterwegs - Schadstoffe effektiv beseitigen
Beschaulich, kristallklar und eiskalt plätschert das kühle Nass den Berg hinunter und am liebsten würde man sich dieses so erfrischend aussehende Wasser einfach die Kehle hinunterschütten, speziell nach einem langen und anstrengenden Bushcraft-Tag. Kann man machen, sollte man jedoch in den meisten Outdoor-Gebieten vermeiden, wenn man Magenverstimmungen und andere gesundheitliche Probleme vermeiden möchte.
Der Schein trügt, denn in vielen öffentlichen Gewässern lauern Schwebstoffe, Schwermetalle, Chemikalien, Mikroorganismen, Parasiten, Bakterien und auch Viren in Überfluss, auch wenn das äußerliche, sehr einladende Erscheinungsbild der Wasserquelle eine andere Sprache spricht. Um diesen unschönen Bestandteilen entgegentreten zu können und kein Durst zu erleiden, sollest du auf diverse Wasserfilterungsmethoden setzen und dich schützen.
Wasserfilter sind in erster Linie dazu da um Verunreinigungen, Mikroorganismen und auch Bakterien aus dem Wasser zu entfernen. Bei Outdoor- und Wanderreisen jeglicher Art gehören sie zum festen Bestandteil einer Packliste dazu und ermöglichen es, auch im Gelände eine ausreichende Wasserversorgung zu erhalten. Die meisten Wasserfiltermodelle sind dabei so klein, dass sie problemlos auf eine Handfläche passen. Du solltest darauf achten, dass der Filter, im Innenleben deiner neuen Wasserfiltervorrichtung, eine maximale Größe von 0,2 Mikron aufweist, besser sogar 0,1 Mikron. Da Bakterien sich größentechnisch irgendwo in diesem Bereich ansiedeln wird mit dieser Kaufentscheidung sichergestellt, dass keine unterwünschten Mini-Gäste in deinen Trinkbecher gelangen.
Anders sieht es bei Viren aus. Mit einer Größe von gerade einmal 0,02 Mikron sausen sie, ohne sich überhaupt anstrengen zu müssen, durch nahezu jeden Filter hindurch. Auch hier gibt es zwar kostspieligere Modelle auf dem Markt, die eine Filterung zulassen, jedoch geht dies mit einer sehr langsamen Filtergeschwindigkeit einher, sodass dies nicht wirklich lohnenswert erscheint. Auch die Größe und das Gewicht sind vergleichsweise unvorteilhaft.
Damit du dich auch gegen Viren sicher schützen kannst, solltest du auf eine UV-Lampe setzen oder aber das Wasser einfach in Oldschool-Manier abkochen. Auch die Umgebung gibt oft Aufschluss darüber, ob eine Wasserquelle geeignet ist oder nicht. Nimm Abstand von Quellen, die zu nah an der Zivilisation angrenzen und vertraue generell deiner Intuition. Auch chemische Tabletten oder sogenannte „Drops“ töten Bakterien nach einer Einwirkzeit von 30 - 60 min erfolgreich ab und sind in jedem Outdoorhandel auffindbar.
Der Rucksack - sichere Aufbewahrung deiner Bushcraft-Ausrüstung
Was nützt dir die beste Ausrüstung, wenn du beim Bushcraft keine Möglichkeit hast, diese gut und sicher zu transportieren? Der Rucksack ist einer der größten Eckpfeiler des Outdoor-Grundgerüsts. Er ist dafür zuständig, dass du an alle deine Inhalte schnell, geordnet und sicher herankommst und das am besten noch auf eine rückenschonende Art und Weise.
Auch hier solltest du dich im Fachhandel deiner Wahl ausgiebig beraten lassen und einige Modelle austesten. Rucksackgröße, Polsterung, Tragegefühl im Allgemeinen und Fächeraufbau variieren bei den Modellen auf dem Markt einfach zu stark, sodass man hier keine pauschale Antwort darauf geben kann, welches Modell denn nun das Beste ist. Es kommt darauf an, welcher Rucksack sich für dich persönlich gut anfühlt. Es ist empfehlenswert, dass man den Rucksack mindestens 20 min im beladenen Zustand austestet, um ein realistisches Tragegefühl vermittelt zu bekommen. Auch auf die richtige Packweise ist dabei zu achten. Testgewichte sind normalerweise in jedem Fachhandel vorhanden, also nimm dir die Zeit, damit du beim späteren Bushcraft-Trip keine bösen und schmerzhaften Überraschungen erlebst.
Achte auch darauf, ob in dem Rucksack ein sogenanntes Raincover integriert ist. Dieses kann man im Falle von einsetzendem Regen mühelos über den Rucksack stülpen, um ihn so nahezu wasserundurchlässig zu machen. Ist kein Cover integriert, kann man dieses auch separat in der Größe des entsprechenden Rucksacks kaufen.
Bei der Größenauswahl des Rucksacks gibt es keine Faustregel. Wichtig ist es, dass der Rucksack zu deinen geplanten Trips passt und du alle notwendigen Sachen gut verstauen kannst. Arbeite mit einer detaillierten Packliste und versuche, falls dies möglich sein sollte, das Equipment vorher testweise zu verstauen. Kaufe auf keinen Fall einen zu großen Rucksack, da du hier Gefahr läufst, am Ende überflüssigen Kram einzupacken, der nur unnötiges Gewicht auf deinen Schultern einnehmen wird.
Für den Fall der Fälle - das erste Hilfe Set
Sei auf alle Eventualitäten vorbereitet, auch auf mögliche Verletzungen. Manchmal reicht ein falscher Tritt auf unwegsamen rutschigen Untergrund und es ist passiert. Eine Verletzung kennt kein Pardon und wenn du beim Bushcraft nicht auf solche Vorkommnisse vorbereitet bist, kann dies schmerzhafte und schädliche Folgen mit sich ziehen.
Habe aus diesem Grund immer ein erste Hilfe Set mit. Stelle sicher, dass Pflaster, Verbands- und Desinfektionsmittel immer in ausreichender Menge vorhanden sind, um im Fall der Fälle reagieren zu können. Auch schmerzlindernde Tabletten sind empfehlenswert. All diese Vorsorgemaßnahmen geben dir ein Gefühl von guter Vorbereitung mit auf den Weg und nehmen nahezu keinen Platz in deinem Rucksack ein.
In Zeiten von ultraleichtem Denken, sollte man bei der Bushcraft-Ausrüstung jedoch nicht am falschen Ende sparen. Ein absolutes Must-Have in deinem Rucksack.