Fehlbisse beim Angeln vermeiden - mit diesen Methoden funktionierts
Es ist mit den Fehlbissen beim Angeln ein bisschen so, als würde man gerade Dartspielen. Mit voller Vorfreude und möglichst hoher Präzision wirft man seinen Dartpfeil ins Ziel und hofft, dass möglichst ein gutes Punkte-Ergebnis dabei herausspringt. Der Pfeil fliegt mit voller Wucht in das Bulls-Eye, Freude kommt auf und man ist sich der gemachten Punktanzahl mit großem Selbstbewusstsein bereits sicher. Doch dann passiert es. Nur einmal nicht aufgepasst oder zu lange gebraucht und der Pfeil löst sich von der Dartscheibe und fällt zu Boden – weg sind die Punkte!
Kommt dir das vom Angeln irgendwie bekannt vor? Hast du den Fisch auch schon viele unzählige Male am Haken gehabt und hast das Ungetüm schon auf deinem abendlichen Teller gesehen, bis der kleine Kerl es tatsächlich geschafft hat sich von dem besagten Haken zu lösen, um dich wie einen verdutzten Volltrottel dastehen zu lassen? Keine Sorge - du bist nicht allein! Damit der wendige Wasserbewohner es beim nächsten Mal nicht schafft zu entkommen, hat WOLFGANGS wertvolle Tipps für dich aufgelistet, mit denen du Fehlbisse während des Angelns gezielt verringern kannst.
Immer nur so viel, wie ins Maul passt
Vor allem dann, wenn ein Fehlbiss den nächsten jagt, fragt man sich, ob man gerade irgendetwas falsch macht, oder einfach zu dumm für das angestrebte Unterfangen ist. Keine Sorge, diese nicht ganz so berauschende Fangbilanz hat mit Sicherheit nichts mit deiner Intelligenz zu tun. Vielmehr solltest du deine Köderauswahl überdenken und an kleineren Stellschrauben nachjustieren.
Je größer die Drillinge, desto schwerer wird es im Einsatz auch sein, den Monsterhaken in das Maul des Fisches zu befördern. Große Köder müssen nicht immer großen Erfolg bedeuten. Hier ist das Denken in zu großen Dimensionen eventuell mit weniger Erfolg verbunden. Versuche es mit einigen Nummern kleiner und beobachte in Ruhe, ob sich an den Geschehnissen etwas zum Positiven hin verändert. Gerade mittlere Fische beißen gerne auch mal auf die kleineren Drillinge.
Mehr Haken, mehr Angriffsfläche
Gummiköder kommen oftmals mit einem großen Makel daher, der zeitgleich wiederum dafür sorgt, dass Fehlbisse sich bei dir häufen könnten. Die Einzelhaken von den Jigs sind meist sehr weit vorne befestigt, sodass der hintere Teil des Gummiköders keinerlei Fangnutzen aufweist. Viele passivere und vor allem vorsichtigere Fische knabbern schlussfolgernd am hinteren Teil des Köders, ohne dabei auch nur ansatzweise aufgehalten oder gestört zu werden.
Mit einem sogenannten „Angstdrilling“ könnt ihr unkompliziert und schnell Abhilfe schaffen. Der zusätzlich im hinteren Teil des Gummiköders platzierte Drilling sorgt nun für mehr Angriffsfläche. Somit verringerst du nicht nur die Anzahl der Fehlbisse, sondern sorgst auch dafür, dass ängstliche und zurückhaltende Fische zu Fangzielen werden.
Scharf, schärfer, Fisch am Haken!
Schon mal versucht mit einem Brotmesser ein Steak zu zerschneiden? Oder vielleicht schon mal ausprobiert, wie es sich anfühlt, mit einem stumpfen Messer Holz zu schnitzen? Ungeeignete oder unscharfe Arbeitsutensilien sorgen dafür, dass die Resultate von geringer Qualität sind, oder erst gar keine Resultate zu erkennen sind. Genau diese Fakten kommen auch beim Angeln zu tragen, doch nur die Wenigsten bedenken sie.
Viel zu oft wird mit unscharfen oder verschlissenen Haken und Drillingen geangelt, ohne dass die meisten es überhaupt wissen. Dabei hat der Angelhaken es im Einsatz wirklich alles andere als leicht, wird er doch mit vielen verschiedenen Unterwasser-Einflüssen konfrontiert, die ihm auf Dauer ordentlich zusetzen. Wenn Muscheln, Steine, Hölzer und Stöcker im Weg sind und der Haken sich wieder und wieder in ihnen verfängt, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Haken abgestumpft oder unbrauchbar ist. Man sollte in regelmäßigen Abständen daran denken die Schärfe zu überprüfen. Nur ein qualitativ einwandfreier Haken kann dafür sorgen, dass der Fisch an Land gezogen werden kann.
Fehlbisse beim Angeln vermeiden mit leichterem Kopf
Selbst bei einer sehr starken Strömung kann man es mit Hilfe eines schweren Bleikopfes schaffen, problemlos weiter zu fischen und sich auf die Jagd zu begeben. Die hochgewichtigen Köpfe lassen sich zudem sehr komfortabel werfen – ein 50m Wurf ist mit einem Bleikopf dieser Kategorie locker drin.
Doch was bringen einem diese im ersten Moment gigantischen Vorteile, wenn der Biss dafür viel zu oft ins Leere geht? Warum sollte ein Fisch bei einem so schweren Fressvergnügen zuschlagen, wenn die natürliche Nahrung normalerweise fast schon mühelos ins Maul hinein schwebt? Auch Fische sind gemütlich und wählen zunächst mal nur das, was sich schnell und leicht vertilgen lässt. Ganz egal ob du am Teich nebenan angeln gehst oder dich für einen Angeltrip in Norwegen bereit machst - diesbezüglich dürften die Meeresbewohner wohl alle ziemlich gleich ticken. Es kann somit durchaus von Vorteil sein, wenn man das Gewicht des Bleikopfes eher leichter festsetzt.
Ein engeres Miteinander
Die Nähe zum Fisch kann für einen Fangerfolg durchaus wegweisend sein. Nein, damit ist keineswegs gemeint, dass du dem Fisch nun liebevoll zuredest, um dadurch eine Enge und Verbundenheit aufzubauen. Fische reagieren auf Annäherungsversuche dieser Art tendenziell eher abgeneigt. Das „enge Miteinander“ ist eher wortwörtlich zu verstehen – versuche nah am Fisch zu angeln, wenn die Gegebenheiten dies zulassen. Je weiter der Fisch von dir entfernt ist, desto minderwertiger geht der Anhieb vonstatten.
Das Resultat? Die Rute signalisiert vielleicht nur wenige Sekunden einen Biss und dann stellt sich die Biegung auch ganz schnell wieder ein. Der Fisch zieht von dannen und du hast noch immer nichts gefangen. Beim Bootsangeln beispielsweise ist es empfehlenswert lieber drei 20m Würfe zu vollziehen, als lediglich einen weitläufigen 60m Wurf. Nehme von großen Distanzen Abstand und beobachte, wie mit hoher Wahrscheinlichkeit deine Fanganzahl in die Höhe schnellt.