Welsangeln - Infos und Tipps, wie der Waller am Haken landet (Teil 1)
Blickt man auf die teils gigantischen Ausmaße eines Wels, dann weiß man sehr schnell, warum die Jagd nach dem großen Burschen für Angler und Sportfischer zu den herausforderndsten Hürden überhaupt gehört. Der auch bei uns heimische Raubfisch, der ebenfalls auf den Namen „Waller“ hört, ist auch von offizieller Seite zu einem dicken Brocken gekürt worden. Spätestens wenn man sich die vielen im Internet auffindbaren Fotos des Giganten anschaut, kann man auch ohne ein großartiger Fischexperte zu sein feststellen, dass der Titel „größter europäischer Süßwasserfisch“ berechtigterweise an diesen Kandidaten vergeben wurde. Doch wie erzielt man während des Angelns Erfolge? Lässt sich der Waller so leicht an Land bzw. ins Boot ziehen? WOLFGANGS hat für dich Infos und Tipps über das Welsangeln in einem zweiteiligen Beitrag zusammengefasst.
Grundlegende Infos über den europäischen Wels
Auch, wenn er sich heutzutage pudelwohl in unseren Süßwassergebieten fühlt, war der Waller einst ausschließlich im bulgarischen Donaubecken vorzufinden. Mittlerweile hat er sich seinen Weg auch in andere Teile gebahnt, sodass er breitflächig auch in Mittel- und Osteuropa vorzufinden ist. Die in diesen Regionen oft vorzufindenden langsam fließenden Gewässer, bieten für ihn die perfekte Umgebung, um sich niederzulassen. Wenn dann noch ein schlammiger Grund hinzukommt, ist das Waller-Paradies fast schon perfekt.
Der Fisch genießt das Leben abseits des großen Spotlights. Er ist trotz seiner beachtlichen Größe und seines stolzen Gewichts meistens nur in der Nähe des Grunds unterwegs, um dort Nahrung zu suchen. Dabei folgen die Fische einem bestimmten Prinzip, welches ihnen das Leben spürbar leichter macht. Anstatt auf eine vielseitige Nahrungsbeschaffung zu setzen, fokussieren sie sich lieber einzig und allein auf das Angebot, was im Überfluss vorhanden und somit am leichtesten aufzuspüren ist. Gemütlich – keine Frage, aber gleichzeitig auch sehr schlau und energiesparend.
Der Waller ist während der Dämmerung und der Nacht besonders aktiv und hält sich über Tag bewusst zurück. Selbstverständlich ist es auch im Bereich des Möglichen im Hellen Welse zu fangen, jedoch ist die Fangerfolgsquote bei dunklen Verhältnissen eindeutig höher, da er sich dann mehr bewegt und nicht nur inmitten von Pflanzen und Spalten in Deckung geht.
Infos und Tipps übers Welsangeln - welche Ausrüstung ist die richtige?
Wer mit Hinblick auf die enorme Größe und das hohe Gewicht 1 und 1 zusammenzählt, der wird auch ohne jegliche Vorkenntnis wissen, dass ausschließlich eine stabile Ausrüstung dazu in der Lage ist beim Angeln standzuhalten. Natürlich gilt es bei der Zusammenstellung von Rute, Schnur und Co. auch immer die gewählte Fangmethode miteinzubeziehen, jedoch ist eine widerstandsfähige und äußerst unnachgiebige Machart unabhängig davon beim Welsangeln immer Standard.
Günstige Preise sind sicherlich verlockend, jedoch ist es bei diesem fordernden Unterfangen besser auf Qualität zu vertrauen. Die Waller können mittelmäßig verarbeiteter Ausrüstung ordentlich zusetzen, sodass eine Beschädigung dann nicht auszuschließen ist. Vermeide unnötige und geldraubende Doppelkäufe und halte Ausschau nach ordentlichen Produkten.
Die Wahl der Angelschnur
Die Belastung, die sich zwischen einem Fisch und der Angel aufbauen kann, sollte nicht unterschätzt werden. Gerade bei einem Waller wird die Schnur einer wahren Belastungsprobe ausgesetzt. Versuche somit, wie bereits bei der generellen Ausrüstungszusammenstellung angesprochen, ausschließlich auf eine robuste Schnur zu setzen.
Vor allem die geflochtene Angelschnur ist beim Fischen auf Welse äußerst empfehlenswert. Die Tragkraft sollte bei einem derartigen Einsatzbereich mindestens 50 kg betragen, da beim Drill teils heftige Kräfte entstehen können, denen man ansonsten nicht ansatzweise etwas entgegensetzen kann.
Die Wahl des Hakens
Spezielle Waller-Haken gewährleisten, dass die Köder gut angebracht werden können und die Fangwahrscheinlichkeit in die Höhe geht. Bei Tauwurmbündeln verfährst du in der Regel mit einem Einzelhaken sehr gut. Falls jedoch größere Köderfische genutzt werden sollen, ist ausschließlich der Drilling ein gutes Mittel zum Erfolg. Auch hier gilt es erneut das Hauptaugenmerk auf die Sicherstellung der Qualität zu legen. Ein höherer Preis geht meistens auch mit einer besseren und zuverlässigeren Beschaffenheit einher.
Die Wahl der Rute
Bei der Wahl der passenden Rute kann man mit Hinblick aufs Welsangeln des Öfteren auf bereits vorhandenes Equipment zurückgreifen. Hecht- und Karpfenrute gehören bei vielen Personen fest zur Angelausrüstung dazu, sodass man für die Waller nicht extra eine Neuanschaffung einplanen muss. Solange die Ruten belastbar sind, eignen auch sie sich hervorragend für die Jagd nach dem Süßwasserriesen.
Als Grundregel lässt sich zusammenfassen, dass beim Ansitzangeln mindestens eine Länge von ca. 3 Metern angepeilt werden sollte. Im Boot kann das Ganze ruhig etwas kürzer vonstattengehen – hier ist die Länge auf maximal 2,80 Meter zu begrenzen.
Ist die Anschaffung eines Wallerholzes beim Welsangeln empfehlenswert?
Das ursprünglich aus dem ungarischen Raum stammende Wallerholz kann während des Angelns vom Boot äußerst effektiv sein. Bereits seit vielen hunderten von Jahren vertrauen zahlreiche Menschen auf das Hilfsmittel, mit dem man im Takt eines festgelegten Rhythmus auf die Oberfläche des Wassers schlägt, um damit Waller anzulocken. Das entstehende „Plopp-Geräusch“ zieht die Meeresbewohner wie magisch an und macht die ansonsten ausschließlich auf dem Grund ausharrenden Raubfische aktiver.
Das sehr feine und gut ausgeprägte Gehör des Fisches verhilft ihm dabei, die vom Angler erzeugten Geräusche erstklassig wahrzunehmen. Auch, wenn man sich auf Seiten der Experten nicht sicher ist, warum genau der Fisch nach dem Erklingen des Geräusches an die Oberfläche hervorkommt, liegt die Vermutung dennoch sehr nahe, dass das Plöppen für ihn wie ein Futterfisch klingt. Die perfekte Imitation gelingt vielleicht nicht, es reicht jedoch aus, um ihn aus der Reserve zu locken.
Versuche so oft es geht zu üben und die ideale Klopftechnik anzutrainieren und du wirst sehen, dass das Wallerholz beim Welsangeln seinem erfolgsbringenden Ruf mehr als gerecht wird. Wenn Hilfsmittel wie beispielsweise das Anfüttern beim Angeln akzeptiert werden, warum sollte ein derartiges Tool dann verpönt sein?
Erfahre hier, wie es in Teil 2 weiter geht.