Klingenformen im Überblick – für jeden Einsatzzweck die passende Option
Die Outdoor-Welt ist eine große Spielwiese, auf der man viele tolle und atemberaubende Dinge erleben kann. So breitgefächert, wie die zahlreichen Freizeitaktivitäten, muss entsprechend auch das Angebot an Equipment sein, damit jeder Abenteuerinteressierte während des Einsatzes auf nützliche Hilfsmittel zurückgreifen kann. Messer gehören an dieser Stelle für viele Personen zu den wichtigsten Gegenständen überhaupt.
Durch die Herstellung unterschiedlicher Klingenformen wird auf Seiten der Hersteller sichergestellt, dass jeder Outdoor-Freund ein Knife auswählen kann, das wirklich zu seinem Einsatzzweck passt. In diesem Text geben wir einen Überblick darüber, welche Eigenschaften hinter den jeweiligen Messerklingen stecken und durch welche Merkmale sich die Form auszeichnet.
Unterschiedliche Bereiche erfordern unterschiedliche Klingenformen
Das, was man aus der Welt des Kochens bereits kennt, das gestaltet sich in der Welt der Outdoor-Messer nicht wirklich anders. Schälmesser, Kochmesser, Gemüsemesser, Allzweckmesser und Co. wurden alle so konzipiert, dass sie in ihrem jeweiligen Einsatzbereich haargenau den teils hohen Anforderungen gerecht werden können.
Warum also sollte man bei den Klingen- und Messerformen von Küchenmessern differenzieren und bei Jagdmessern, Taschenmessern und Survival-Messern nicht? Während man fürs Schnitzen von Feathersticks beispielsweise eher ein filigranes Knife benötigt, da muss es beim Batonieren ein durchweg robustes Messer sein, um ein Stück Holz durch kräftige, gezielte Schläge in zwei zu teilen.
Neben Faktoren, wie Klingenlänge, Klingendicke, Erl-Beschaffenheit und Stahl-Art, ist es hier eben auch die Klingenform, mit der man perfekt auf seinen Einsatzzweck hin abstimmen kann. Zu den bekanntesten Klingenformen zählen:
- Normalform
- Drop-Point
- Clip-Point
- Spear-Point
- Dolch
- Utility
- Tanto
Egal, ob es ums Schneiden, Zerteilen, Schnitzen oder Zustechen geht – mit dieser Vielzahl an Optionen im Rücken findet man stets die perfekte Variante für sich.
Normalform
Bei der Normalform handelt es sich um eine Klingenform, die meist einen runden Messerbauch hergibt. Sowohl die Schneide als auch der Klingenrücken sind dabei in der Regel gradlinig.
Das Aussehen ist jedem sicherlich aus dem Haushalt geläufig, da die Form oftmals bei Brotmessern zum Einsatz kommt. Die Allrounder-Mentalität dieser Formgebung führt jedoch dazu, dass man sie auch im Outdoor-Bereich des Öfteren zu Gesicht bekommt.
Drop-Point
Vor allem in der Jagdszene sind Drop-Point-Klingen äußerst gefragt, da der leicht nach außen angedeutete Klingenrücken ein Garant für ein komfortables und sicheres Handling ist. Dank des langen Messerbauches kann man mit dieser Form hervorragend schneiden. Die Spitze zeichnet sich darüber hinaus durch eine große Widerstandsfähigkeit aus. Dies treibt zeitgleich auch die Langlebigkeit des Knifes in die Höhe.
Generell kann es bei dieser Klingenform durchaus mal minimale Unterschiede geben – die Grundzüge bleiben jedoch immer bestehen. Im Bereich Everyday Carry haben Messer dieser Art sich etabliert, da die Allrounder sich in vielen Gebieten ausgezeichnet schlagen.
Clip-Point
Die Clip-Point-Klinge weist eine scharfe, nach unten gesetzte Spitze auf, wie man sie auch von Bowiemessern her kennt.
Durch diese Anordnung erhält man als Nutzer viel Kontrolle und kann darüber hinaus von tollen Schnitt-Eigenschaften profitieren. Mit Blick auf die Schneide und den Klingenrücken sieht man sehr viele Ähnlichkeiten zur Normalklinge.
Spear-Point
Wer die Spear-Point-Klinge betrachtet, der wird schnell feststellen, dass es sich im Grunde genommen um eine besondere Art der zuvor vorgestellten Drop-Point-Klinge handelt.
Vor allem die obere Schneide macht hier den Unterschied aus, da diese im direkten Vergleich vollständig stumpf gelassen und abgeschliffen wird. Daraus resultiert eine genauere Gewichtsverteilung und ein besseres Handling. Gerade als EDC- und Outdoor-Messer verarbeitet hat diese Klingenform viele begeisterte Anhänger.
Dolch
Bei der Dolchklinge kristallisiert sich direkt der gleichbleibende Aufbau heraus. Dem Nutzer stehen hierbei stets zwei scharfe Schneideflächen zur Verfügung. Die Spitze befindet sich haargenau in der Mitte der Messerklinge, während man den Bauch wiederum nahezu vergeblich sucht.
Die gesamte Formgebung ist perfekt für das Hineinstechen in weichere Materialien geeignet, weshalb Messer mit einer derartigen Klinge schon seit Ewigkeiten als Waffe genutzt werden. Der Dolch weist vielerlei Stärken auf – zum Zerschneiden eignen sich andere Varianten jedoch besser.
Utility
Die Utility-Klinge sieht auf den ersten Blick genauso aus, wie die zuvor beschriebene Dolch-Form. Der Unterschied liegt hier im Detail, denn bei der Utility-Klinge ist ausschließlich der vorne liegende Teil der oberen Schneide geschärft.
Beim gesamten Klingenrücken wird hingegen auf ein Schärfen verzichtet, sodass Messer dieser Art auch wunderbar zum Schneiden genutzt werden können.
Tanto
Die Tanto-Klinge wird in der Form, für die sie heute von vielen Messerliebhabern geschätzt wird, in Japan bereits seit mehr als 1000 Jahren hergestellt. Eine Klinge dieser Machart weist einen vollständig geraden Klingenrücken sowie Messerbauch auf.
Da die Messerspitze sich auf Höhe des Rückens befindet, disqualifiziert dies die Klinge in der Regel von Schneidearbeiten. Genau aus diesem Grund wird das Tanto auch als Stichwaffe kategorisiert. Der japanische Klassiker besitzt eine der stärksten Spitzen überhaupt und wird deshalb in leicht abgewandelter Form von einigen Spezialeinheiten auch als Kampfmesser genutzt.