Outdoor-Kindermesser – Wichtige Infos über die Anschaffung und die erste Nutzung

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Eltern erkennen immer häufiger, dass die tiefe Verbindung zur Natur für die eigenen Kinder etwas extrem wertvolles sein kann und dementsprechend früh möchte man diese Brücke hin zur Outdoor-Welt auch für die Kleinen zugänglich machen.

Die ersten Berührungspunkte mit der Natur haben sie meist im Kindergarten, oder aber, wenn die Eltern sie mit auf einen längeren Ausflug nehmen und sie währenddessen langsam an das Thema heranführen. Immer öfter gehen diese ersten Erfahrungen auch mit der erstmaligen Nutzung von diversem Outdoor-Equipment einher.

Speziell bei der Nutzung von Messern schrillen bei vielen Eltern noch immer die Alarmglocken und das Thema hat noch immer eine gewisse Sonderstellung, in der breitgefächerten Welt der Outdoor-Ausrüstung.

„Die werden sich doch sicherlich tagtäglich damit verletzten, oder nicht?“

WOLFGANGS hat die wichtigsten Infos zusammengestellt, die es vor der Anschaffung, aber auch während der Nutzung zu beachten gilt.

Nutzung fördert Verantwortungsbewusstsein

Was in der Erwachsenenwelt meist ein völlig normales und kaum hinterfragtes Thema zu sein scheint, ist in der Kinderwelt für viele noch sehr verteufelt. Zu hoch werden oftmals die Risiken eingeschätzt, sodass man dem Kind dann im Zweifelsfall die Zugänglichkeit zu Messern lieber verwehrt.

Doch wo setzt man hier die Grenze? Wird man sein Kind bis zur 10. Klasse immer mit Auto zur Schule befördern, aus Angst, dass der nächste Verkehrsunfall schon lauern könnte? Wird das Fernsehprogramm bis zum Erwachsenenalter mit einem Sperrcode versehen, sodass den Jugendlichen keine gewalttätigen Inhalte entgegenpreschen? Und was, wenn der Kleine an den Herd geht, wenn man kurz mal allein zum Supermarkt unterwegs ist?

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Fakt ist, dass Gefahren nahezu in jeder Situation möglich sind. Die Frage lautet somit nicht, ob das Kind diesen Gefahren begegnen wird, sondern wie es mit ihnen umgehen kann. Ein gutes, intensives und langsames Heranführen an die Messer kann das Verantwortungsbewusstsein von Kindern enorm fördern. Man signalisiert den Jüngsten somit direkt im ersten Lebensabschnitt, dass man ihnen Vertrauen schenkt und sie diesen Vertrauensbeweis auch wieder zurückzahlen können.

Die ersten Naturerlebnisse können somit viel voller wahrgenommen werden. Das erste Schnitzen und Arbeiten mit Holz, macht die Natur greifbarer und man verschmilzt viel mehr mit ihr. Ein unnachahmlicher und toller Lerneffekt, an dem mit den passenden Vorab-Maßnahmen nichts gefährliches zu erkennen ist.

Die verschiedenen Messer-Modelle

Grob, kann man den Messer-Markt für Kinder in 3 Kategorien unterteilen. Er splittet sich demnach auf in Taschenmesser, feststehende Messer und Multitools / Schnitzmesser.

Die Taschenmesser unterscheiden sich von den wesentlichen Punkten her nicht von den Modellen der Erwachsenenwelt. Allein die Größe und die abgerundete Klinge sind hier die einzig ersichtlichen Unterschiede, zudem werden Kindertaschenmesser oft viel handlicher und leichter hergestellt. Ein guter Transport wird somit auch für die Kleinen problemlos möglich gemacht. Das eigentliche Messer lässt sich bei dieser Variante wie gewohnt ein- und wieder ausklappen. Genau so schnell, wie man es nutzen kann, kann man es auch wieder im Messerheft verschwinden lassen.

Das feststehende Messer ist die eindeutig stabilere und robustere Machart. Vor allem aus Gründen der Sicherheit bevorzugen viele Elternteile den Kauf eines solchen Modells. Die feststehende Klinge ist solide in den Griff eingearbeitet, sodass auch heftigere Erschütterungen der Qualität nichts anhaben können. Die Reinigung gestaltet sich zudem äußerst einfach, da die Zugänglichkeit viel besser ist. Hier hat Dreck und Schmutz keinerlei Chance, in die feinen Rillen des Messerheftes zu verschwinden. Das feststehende Messer bietet ein sehr eindrucksvolles und starkes Gesamtpaket.

Als bärenstarken Allrounder kann man die Kategorie des Kinder-Multitools bezeichnen. Zwar stehen hier für die Nutzung auch Klingen bereit, jedoch kann man sich mit diesem Alleskönner auch reparaturtechnisch ausleben. Diverse Werkzeuge und auch eine Zange helfen den kleinen Weltenentdeckern in jeder Situation passend reagieren zu können. Die handwerklichen Geschicke können mit einem solchen Tool bereits früh trainiert und verfeinert werden.

Das Schnitzmesser hingegen trägt das Haupteinsatzgebiet bereits im Namen – das Schnitzen! Auf Grund der ebenfalls handlichen und stabilen Machart, lässt es sich jedoch auch multifunktional für Outdoor-Zwecke einsetzen. Hier sei zu beachten, dass die Klinge beim Schnitzen immer scharf sein sollte. Eine stumpfe Klinge provoziert nur, dass man während der Nutzung stärker zudrückt und dementsprechend das Verletzungsrisiko in die Höhe schnellt.

Ist mein Kind schon alt genug?

Auch, wenn es in der Welt sicherlich für nahezu alles Auflagen, Regeln, Normen und Richtlinien gibt, so ist es dennoch nicht immer der Fall, dass man Dinge stets pauschalisieren kann. So auch bei der Bestimmung des passenden und sicheren Nutzungsalters.

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In vielen Waldkindergärten können die kleinen Outdoor-Neulinge bereits ab 4 Jahren ein Schnitzzeugnis erarbeiten, welches ihnen eine sachgemäße und gute Handhabung des Messers bescheinigt und gleichzeitig eine Menge Mut und Vertrauen mit auf den Lebensweg gibt.

Da die Entwicklung der Kinder durchaus von unterschiedlicher Natur sein kann, ist es wichtig, dass man hier zwischen den Zeilen liest und die für sich richtige Entscheidung trifft. Spricht man lange genug mit dem Kind und bereitet es ausgiebig auf die Nutzung und mögliche Gefahren vor, so kann die Nutzung mit 4 Jahren durchaus eine wertvolle Erfahrung beinhalten.

Warum eigentlich ein spezielles Kinder-Messer?

Wie bereits zuvor kurz erwähnt, liegt der erste direkt ersichtliche Unterscheidungspunkt in der abgerundeten Spitze des Messers. Kinder können sich auf diese Weise nicht so schnell einer Verletzung zuziehen und auch bei einem Sturz gestaltet sich das Gefahrenpotenzial nicht allzu dramatisch. Zudem werden Kindermesser auch auf Kinderhände optimiert, sodass eine Griffmulde für ein besseres und sichereres Handling sorgt.

Zusätzlich ist die Klinge deutlich kürzer, die Griffe sind ebenfalls schmaler und kleiner und Elemente des Messers lassen sich meist um ein vielfaches leichter bedienen. Gerade in jungem Alter sollte man auf eine Top-Qualität der Messer achten, damit das Sicherheitsniveau auf einem hervorragenden Level bleibt.

Unter diesen Voraussetzungen schaffen es Kinder sicher und vor allem erfolgreich, sich nach und nach an die Bewegungsabläufe und Handhabungsabfolgen zu gewöhnen. So können sie es in kleinen und langsamen Schritten schaffen zu echten Profis zu werden und an Herausforderungen zu wachsen.

Die richtige Nutzung des Messers

Das Messer darf nicht zu einem Objekt werden, mit dem das Kind machen kann, was es will. Zu einer guten und sicheren Heranführung an den Umgang mit Messern, gehört somit ebenfalls eine gründliche Aufklärung und ein Schritt-für-Schritt-Nutzungsplan. Diese Abfolgen und Regeln sollten von dem Kind immer im Hinterkopf bewahrt und umgesetzt werden. Nur so kann ein Messer mit der notwendigen Ernsthaftigkeit verknüpft werden, die man während des Gebrauchs an den Tag legen sollte.

Folgende Regeln sollten beachtet werden:

Beim Schnitzen sollte immer eine sitzende Grundhaltung eingenommen werden, da nur diese eine stabile Handhabung möglich macht. Das Kind muss darauf achten, dass die Schnitzrichtung immer vom Körper und von der holzhaltenden Hand wegführt. Zudem muss kommuniziert werden, dass das Laufen mit geöffnetem Messer eine Gefahr darstellt und das Messer nicht als Spielzeugersatz gekauft wurde. Das Taschenmesser sollte, wie zuvor kurz thematisiert, immer scharf sein, damit während des Gebrauchs nicht unnötig feste nachgedrückt werden muss und das Kind abrutscht. Das Kind sollte zudem darauf achten, dass im Abstand von einer Handfläche keine weitere Person in der Nähe steht.

Das Schnitzen sollte immer von einer erwachsenen Person beaufsichtigt werden. Die Pflege sollte ebenfalls immer fokussiert werden, da nur dies eine dauerhaft gute Qualität verspricht. Das Kind sollte außerdem zu jedem Zeitpunkt wissen, dass das Messer nur für den jeweiligen Zweck angefertigt wurde. Hacken, stechen, hebeln, drücken, abstützen und ähnliche Handlungen müssen deutlich und verständlich verboten werden. Nach Nutzungsende sollte das Messer an einen sicheren Aufbewahrungsort gebracht werden. Die Klinge muss sich in geschlossenem Zustand befinden bzw. muss das Messer in der dafür vorgesehenen Messerscheide platziert werden.